Am 03.11.2023 lud die EurA-Projekt-leitung stellvertretend für das Projekt-konsortium 5G-TELK-NF auf dem GreenTEC Campus (GTC) in Nordfriesland ein, um die technologischen Ergebnisse des Projektes zum Thema „5G Campusnetze und deren Nutzen für Innovative Anwendungen“ der regionalen Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Projekt, initiiert von den Gemeinden Tinningstedt, Enge-Sande, Leck und Klixbüll, erforscht den Mehrwert von 5G-Campusnetzen in Anwendung mit autonomem Fahren und Fliegen. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, wann autonomes Fahren und Fliegen in Deutschland nachhaltig Fuß fassen werden. Unbestritten ist, dass die Einführung neuer Beförderungssysteme (u.a. On-Demand-Verkehre im ÖPNV mit autonomen Fahrzeugen) das Problem des Fachkräftemangels und somit des unzureichenden Mobilitätsangebots im ländlichen Raum lösen könnte. Auch im Bereich des autonomen Fliegens lassen sich viele Potenziale erkennen, die zur Entwicklung neuer Business-Modelle und Belebung strukturschwacher Regionen beitragen können.
Offensichtlich traf das Thema den Nerv der Zeit, da Unternehmer und Interessierte sich zahlreich zum Stelldichein in der Mensa des GreenTEC Campus einfanden. Nach Begrüßung durch den Bürgermeister von Leck Andreas Deidert sowie GTC-Geschäftsführer Marten Jensen und der Vorstellung des Projekts durch die EurA AG, gab es einen wissenschaftlichen Ausblick auf die Technologie der 5G-Campusnetze durch Professor Hellbrück der TH Lübeck. Die Dialoginitiative des Bundes „Deutschland spricht über 5G“ half mit ihren wissenschaftlich fundierten Informationen über elektromagnetischer Strahlung und deren Auswirkung auf die Gesundheit, Ängste zu lösen und die Akzeptanz im Publikum deutlich zu erhöhen. Auch die Präsentation der Umfrageergebnisse über die Technologie-akzeptanz von 5G in Nordfriesland durch Marthe Gruner von der Universität zu Lübeck brachte interessante Erkenntnisse.
Anschließend waren die Ingenieure und Entwickler der Partner-Unternehmen an der Reihe, ihre technischen Lösungen zu präsentieren. Zentrales Instrument ist der von der Firma Leichtwerk AG entwickelte Leitstand, der sich mittels Interface mit autonom fahrenden Fahrzeugen und autonom fliegenden Objekten über das 5G Campusnetz verbindet.
Im Falle von Karambolagen oder Situationen, die das Fahrzeug nicht „kennt“ und keine Handlungsanweisung gespeichert hat, greift ein Fachmann am Leitstand mit Steuerungsinstrumenten aus der Distanz ein und steuert das Fahrzeug aus der Gemengelage heraus. Das Fahrzeug verfügt über Kameras, deren Aufzeichnungen dem Fachmann am Leitstand einen umfassenden und detaillierten Überblick aus verschiedenen Perspektiven verschafft. Faszinierend zu erleben war das Zusammenspiel Leitstand – Fahrzeug – Drohne in einer Simulation in der verschiedene Fahr-Szenarien von der Firma fka GmbH und ihrem Prototyping-Fahrzeug präsentiert wurden. Deren Auftrag im Projekt ist die Analyse, wie mit Hilfe vom teleoperierten Fahren das autonome Fahren schneller in den Straßenverkehr etabliert werden kann. Ergänzt wurde der Beitrag zum Leitstand vom Partner Ingenieurbüro Konsek. Die Firma mb+Partner, die in Kooperation mit RWTH Aachen und Nordwig Werkzeugbau ein Schienensystem für den automatisierten Start und die Landung von Drohnen entwickelt hat, zeigte den Einsatz der Drohnen bei Waldbrand und in Unfall-Situationen. Durch einen zusätzlichen mobilen Hangar kann das System dezentral und schnell eingesetzt werden.
Die Zuschauer hatten ausreichend Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und glänzten auch mit Fachwissen, so dass eine anregende Diskussion entstand. Alles in allem können wir auf einen gelungenen Abend mit viel Inspiration und Aufklärung blicken. Vielen Dank an die engagierten und begeisternden Vortragenden und an die Eventorganisation des GreenTEC Campus, die mit der Ausrichtung der Location und dem Catering tatkräftig zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
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